Roger Kluge und Theo Reinhardt (Mitte) holten vor Italien (li.) und Frankreich erneut den EM-Titel im Zweiermannschaftsfahren. Foto: rad-net Oßwald

rad-net Oßwald-Fahrer Kluge/Reinhardt erneut Madison-Europameister - Buck-Gramcko holt Verfolgungs-Bronze

Die Rennfahrer des Teams rad-net Oßwald, die in den vergangenen Tagen mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Bahn-Europameisterschaft in Grenchen (Schweiz) im Einsatz waren, waren sehr erfolgreich. Roger Kluge und Theo Reinhardt verteidigten ihren Titel im Zweiermannschaftsfahren und Tobias Buck-Gramcko fuhr in der Einerverfolgung zu Bronze.

Die alten und neuen Europameister lieferten sich mit den anderen Nationen ein hart umkämpftes Rennen über 50 Kilometer. Vom Start weg wurde extrem schnell gefahren, wodurch kein Team für einen Rundengewinn angriff. Vielmehr wurde auf die Wertungssprints gefahren und dort konnten die beiden rad-net Oßwald-Fahrer bereits frühzeitig kräftig Punkte sammeln und übernahmen die Führung. Dann wurde es jedoch noch einmal brenzlich. Die mit zu den Favoriten gehörenden Italiener hatten attackiert und schon fast die Runde herausgeholt, konnten die letzten Meter aber nicht schließen. Lange kämpften sie weiter, sammelten dabei auch viele Punkte, wurden aber zehn Runden vor Ende wieder eingeholt. Kluge/Reinhardt ließen dann nichts mehr anbrennen, gaben in der letzten und doppelt zählenden Wertung noch einmal alles und konnten optimale zehn Pluspunkte hinzugewinnen. Damit kamen die beiden Berliner auf 43 Punkte und gewannen vor Italien mit 34 Punkten und Frankreich mit 32 Punkten.

«Es gab einige harte Rundenversuche, aber die konnten alle zurückgeholt werden. Man kann also auch ohne Rundengewinn siegen, wie man heute an uns gesehen hat», erklärte Kluge nach dem Rennen und sagte weiter: «Ich habe nicht mehr wirklich daran geglaubt, dass wir die Italiener zurückholen. Theo hat mich aber immer wieder gepuscht und die zehn Punkte zum Schluss haben dann noch mal alles klar gemacht.» Reinhardt ergänzte: «Es war ein Ausscheidungsfahren. Jeder hat für sich gekämpft und am Schluss haben die stärksten gewonnen und das waren glaube ich wir heute.»

Zuvor hatte Buck-Gramcko in der Einerverfolgung schon die Bronzemedaille gewonnen. Im Kleinen Finale trat der rad-net Oßwald-Fahrer gegen Corentin Ermenault aus Frankreich an und machte es spannend. Lange Zeit lag er hinter seinem Gegner zurück, doch der 22-Jährige konnte sich auf seinen starken Schlusskilometer verlassen und 125 Meter vor dem Ziel war es nur noch eine Zehntelsekunde Rückstand. Schließlich bezwang er Ermenault in 4:09,796 Minuten mit über vier Zehntelsekunden Vorsprung.

«So spannend war das nicht geplant! Der Plan war genauso anzufahren wie in der Quali und hinten raus zu beschleunigen. Ich bin dann aber doch langsamer gefahren, Rundenzeiten von 15,2 statt 15,0 Sekunden und konnte dann in der letzten Runde noch zulegen. Das ist das erste Mal, dass ich bei einer großen EM auf dem Podium stehe, das ist der nächste Schritt» freute sich der Göttinger.

Mit Nicolas Heinrich war noch ein zweiter Rennfahrer des Teams rad-net Oßwald in der Einerverfolgung am Start, er wurde Sechster.

Außerdem waren Buck-Gramcko, Heinrich und Reinhardt gemeinsam mit ihrem rad-net Oßwald-Teamkollegen Benjamin Boos in der Mannschaftsverfolgung angetreten. Der Vierer kam auf Rang sechs. «Wir hatten schon mit dem Kleinen Finale spekuliert, was zugegebenermaßen sehr ambitioniert war. Aber eine 3:52 sind wir lange nicht gefahren, darauf lässt sich aufbauen», sagte Tim Zühlke, Sportlicher Leiter beim Team rad-net Oßwald und Bahn-Bundestrainer.

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